Marsa Alam 
(08. - 15.03.2019)

Nachdem wir gerne beim Schnorcheln die Unterwasserwelt erkunden, der bayerische Winter nicht so ganz nach unserem Geschmack ist und wir 2017 schon einmal eine schöne Woche dort verbracht hatten, ging es wieder ins "Gorgonia Beach" südlich von Marsa Alam.

Freitag, 08.03.2019

Wir sind früh auf den Beinen und unterwegs zum Münchner Airport. Diesmal fliegen wir ja mit der Lufthansa nach Marsa Alam - und das merken wir während des gut 4-stündigen Flugs, es ist halt doch ein Unterschied, ob man Holzklasse Lufthansa oder Holzklasse Billigairline unterwegs ist! 
Am Flughafen in Marsa Alam geht eigentlich alles ruck-zuck, aber dann müssen wir noch auf einen zweiten Flieger warten, in dem auch noch Gäste sitzen, die auf eines der Hotels verteilt werden sollen. Wir nehmen uns fest vor, beim nächsten Besuch einen privaten Transfer zu organisieren, das Warten und das Anfahren von mehreren Hotels nervt...
Trotzdem sind wir dank des frühen Fluges noch bei Tageslicht im Hotel. Viel erklären braucht uns der Empfang nicht, wir kennen uns ja aus. Diesmal haben wir ein Zimmer im oberen Stockwerk, so dass wir einen schönen Ausblick auf den Garten, den Pool und das Meer haben.
Wir packen aus, gehen zum Abendessen und fallen dann nur noch ins Bett.

Samstag, 09.03.2019

Wir lassen es ruhig angehen, gehen erst mal zum Frühstück und geben Bescheid, dass unser Safe schwächelt. Den Vormittag genießen wir auf dem Balkon, dann trinken wir an der Pool-Bar etwas. Die Info des Reiseveranstalters bringt für uns nichts Neues - aber das war ja zu erwarten. Anschließend sichern wir uns ein Plätzchen am Strand und essen in der Strand-Bar eine Kleinigkeit.

Am Nachmittag gehen wir in den beiden Becken zum Schnorcheln und sehen schon viele schöne Tiere, auch eine ziemlich aktive Graue Muräne. Nach dem Duschen trinken wir in der Garden Bar etwas, dann lassen wir uns das Abendessen schmecken. Wir spielen noch eine Stunde Billard, dann richten wir unsere Sachen für morgen her.

  • Sonntag, 10.03.2019

    Heute heißt es schon um 4 Uhr aufstehen, damit wir uns in Ruhe fertig machen können. Sehr pünktlich fährt das Auto vor, das uns zu unserer privaten Tour in das Mangrovengebiet* des Nationalparks Wadi* el Gemal abholt. Und dann gibt es eine Überraschung: unser Begleiter ist auch heute Adel, mit dem wir vor 2 Jahren schon die Tour ins Wadi unternommen haben! Eigentlich sollte er doch bei einer Messe sein...

    Wir fahren in den Nationalpark und sind kurz vor Sonnenaufgang an der Lagune von Qu'laan. So haben wir sogar die Gelegenheit, der Fischerin des Dorfes noch bei ihrer Arbeit zuzusehen.

    Wir haben die nächsten Stunden alle Zeit, die wir uns nehmen möchten, um Vögel zu beobachten. Wir wandern einmal um die Bucht herum und kommen dabei dem Horst eines Fischadlers für seinen Geschmack zu nahe - er fliegt sogar Scheinattacken auf uns! Ein besonderes Erlebnis, den wunderschönen Vogel in kaum 2 Metern Abstand zu sehen! Im Gewirr aus Stämmen, Ästen und Luftwurzeln des größten Mangrovenbaums an der ägyptischen Küste des Roten Meers sehen wir einen schönen Küstenreiher, dem der Wind Hörner verleiht. Ein kurioser Anblick!

    In der Hütte am Strand können wir relaxen, zwischendurch beobachten wir die großen Geisterkrabben und die diversen Vögel (Weißaugenmöwen, Reiher, Singvögel). Gegen Mittag tauchen noch ein paar Leute auf, die meisten wollen das Phänomen ausnutzen, dass die Lagune bei Niedrigwasser fast völlig vom Meer abgeschnitten ist und man durch das grade noch knöcheltiefe Wasser quer hinüber zur großen Mangrove spazieren kann. Nach kurzer Zeit sind sie dann aber auch alle wieder weg... Wir lassen uns das leckere Mittagessen im Fischerdorf schmecken und entspannen uns danach noch bei Berberkaffee und Tee.

    Etwas später fährt Adel mit uns zur Bucht von Ras Hankorab, wo wir die Gelegenheit zum Schnorcheln haben. Wir haben das schöne Riff* für uns allein und die Sonne hat den perfekten Winkel für schöne Aufnahmen. Die Artenvielfalt hier ist einfach atemberaubend! Wir sehen sogar ein Pärchen Anemonenfische (die Anemone aber nicht), einen Riesendrückerfisch, mehrere Zackenbarsche und Kugelfische. Anschließend fährt Adel mit uns auf einen benachbarten Hügel, wo wir einen Überblick über die Bucht und das Riff haben. 

    Kurz vor 18 Uhr sind wir wieder im Hotel und machen uns schick für das Abendessen im Restaurant "La Vela", wo wir für heute reserviert haben. Ein schöner Abschluss für einen tollen und entspannten Tag!

  • Montag, 11.03.2019

    Auch heute sind wir früh auf, um 6:30 Uhr treffen wir uns mit Miriam, der hoteleigenen Meeresbiologin, zum frühmorgendlichen Schnorcheln. Miriam ist Italienerin, spricht perfekt Deutsch (und auch Englisch) - und sie macht die Dreiviertelstunde am Riff zu einem besonderen Erlebnis! Sie zeigt uns viele Riffbewohner, erklärt uns auch im Wasser viel. Highlights* - neben der schier unüberblickbaren Zahl an Fischen - sind ein Fledermausfisch und ein (allerdings kleiner) Thunfisch. Einen Hai sehen wir leider nicht...

    Bis wir später wieder beide so weit sind, dass wir etwas unternehmen können, ist der Wind schon fast ein Sturm geworden. Am Strand ist sogar die rote Flagge aufgezogen. Wir spielen eine Runde Boccia, trinken etwas und beschließen, mit Kamera ausgerüstet am Meer entlang Richtung Süden zu spazieren. Noch in der Anlage sehen wir zu unserer Überraschung zwei Wiedehopfe - gut, dass ich das Tele* dabei hab! 

    Am Meer sehen wir außer Möwen, ein paar Seeschwalben und einem Reiher nichts, auch den Vögeln ist der Wind wohl zu stark... Nur die Surfer aus dem Nachbarhotel haben wirklich ihren Spaß an den Verhältnissen.

    Zurück im Hotel machen wir erst mal Mittagspause und dann eine ordentliche Siesta. Später besuchen wir Miriams Vortrag über Fische am Riff und gehen dann zum Cocktailempfang für "Wiederholungstäter". Dann ist Zeit fürs Abendessen und - nach einer Runde durch die Anlage - fürs Bett.

    Dienstag, 12.03.2019

    Der erste Blick geht heute zu den Palmen und wir sehen, dass der Wind fast komplett weg ist. Super! Im Laufe des Vormittags wird er zwar wieder spürbar, aber kein Vergleich zu den letzten Tagen. Als ich auf der kleinen Kamera die Speicherkarte prüfe, bricht an der Unterwasserhülle von dem eh schon provisorischen Stift ein Teil ab - so klein, dass ich es gar nicht mitbekomme, aber so groß, dass die Verriegelung nicht mehr schließt. So ein Mist! Ich hab am Tauchcenter aber was von "Camera" gelesen, also geh ich hin und frage, ob ich eine ausleihen kann. Es gibt aber keine Leihgeräte - aber "Cookie", einer der Leute am Tauchcenter, bietet mir seine private Kamera an. Ich kann sie für die letzten Tage haben - toll!

    Gegen Mittag starten wir zum Steg, wir wollen uns von der Strömung am Riff entlang nach Süden treiben lassen. Aber irgendwie kriegen wir die Kurve (im wahrsten Sinn des Wortes!) außen am Riff entlang nicht, biegen zu früh ab und landen in der großen Lagune - Sackgasse! Gegen die starke Strömung haben wir keine Chance, zum Eingang zurück zu schwimmen, Ausweg gibt es auch keinen, also schwimmen wir - zum Glück ist der Wasserstand hoch! - an einer günstigen Stelle über die Riffkante zum Strand. Bis dahin werden wir aber schon mit vielen und tollen Fischen belohnt, u.a. mit einer großen Gruppe Schnapper und einem Schwarm Großmaulmakrelen.

    Am Strand entlang gehen wir bis zur Seegraswiese und dort wieder ins Wasser. Wir sehen einen nervösen Blaupunkt-Stachelrochen, einen total entspannten Kugelfisch und zahlreiche andere Fische, aber leider keine Schildkröten, Seepferdchen oder Dugongs*. Wir gehen zurück, geben die Neopren*-Anzüge zurück, essen etwas und verbringen einen großen Teil des Nachmittags am Pool. Wir spielen noch etwas Tischtennis und entdecken dann, dass wir die Fotos von "Cookies" Kamera per App aufs Handy übertragen können - ein Missgeschick kann auch was Gutes haben, so kann ich auch Unterwasserfotos per WhatsApp und Facebook verschicken...

    Abendessen gibt es heute in der Pizzeria, danach fallen wir ins Bett.

    Mittwoch, 13.03.2019

    Heute stehen wir so auf, dass wir einigermaßen zeitig beim Frühstück sind. Wir wollen es ja heute noch mal mit dem Schnorcheln am Riff entlang bis zur Seegraswiese versuchen. Am Vormittag holen wir uns wieder kurze Neopren-Anzüge und dann geht es los. Diesmal nehmen wir den richtigen Weg außen am Riff entlang... Wir sehen sehr viele verschiedene Fische, darunter mehrere "Fledermäuse", einen Igelfisch, einen großen gelben Papageifisch und ich erwische einen Stülpmaul-Lippfisch so, dass klar ist, woher er seinen Namen hat... Heute fehlt aber die unterstützende Strömung fast völlig, wir müssen teilweise sogar gegen die auflandige Strömung anschwimmen. Es ist richtig anstrengend und wir brauchen (statt einer knappen Dreiviertelstunde) über eine Stunde bis zum Ende des Riffs und der Seegraswiese. Am Übergang ins flache Wasser sehen wir noch mehrere Kalmare, sonst aber wieder nichts Besonderes. Wir sind auch einfach zu k.o., um ausgiebig zu suchen...

    Wir gehen zurück zum Hotel und sichern uns Liegen am Strand - kaum zu glauben, dass das Hotel ausgebucht ist, wo sind denn die ganzen Gäste? Wir genießen die Sonne, essen etwas und spielen Boccia. In Sachen Schnorcheln reicht es uns für heute, also geben wir die Anzüge zurück und laden die Fotos hoch. 

    Später trinken wir etwas und gehen zu Miriams heutigem Vortrag, sie wechselt das Thema immer wieder. Sie identifiziert einige Fische auf den Fotos und teilt uns mit, dass es noch nicht sicher ist, ob wir morgen mit ihr zum Nachtschnorcheln gehen, weil sie das erst ab 3 Teilnehmern macht. Hoffentlich meldet sich noch jemand! Vor dem Abendessen spielen wir noch Billard, danach genießen wir eine Shisha*. So wird es ganz schön spät, bis wir ins Bett fallen...

    Donnerstag, 14.03.2019

    Schon nach dem Aufstehen bemerken wir, dass der Wind zurück ist. Der Himmel ist gar nicht richtig blau, es sieht aus, als wäre viel Sand in der Luft. Wir spazieren trotzdem zur Seegraswiese, da können wir trotz roter Flagge schnorcheln. Außer dem schon bekannten Kugelfisch und ein paar anderen Fischen sehen wir aber wieder nichts...

    Zurück im Hotel essen wir eine Kleinigkeit in der Strand-Bar und trinken etwas. Am früheren Nachmittag schauen wir nach den Infos zur Abholung morgen und machen dann "Krebs-Fotoshooting"... Auch den Wiedehopf sehen wir wieder und ich kann schöne Fotos machen.

    Wir erfahren, dass Miriam das Nachtschnorcheln trotz des Wetters für möglich hält, es haben sich noch ein paar Leute angemeldet. Also sind wir um halb sechs am Tauchcenter, zahlen den Schnorchelausflug und leihen uns Anzüge aus. Nach einer kurzen Einführung geht es dann los. Die Sicht wird durch viel Plankton getrübt, aber wir sehen Federsterne, Gorgonenhäupter, Seesterne und zahlreiche nachtaktive Fische. Nur Fotos sind so leider nicht möglich - schade! Aber ein besonderes Erlebnis ist es allemal!

    Zurück am Steg ist es saukalt und wir schauen, dass wir so schnell wie möglich ins Zimmer und unter die warme Dusche kommen. Dann noch Essen, Koffer packen und ab ins Bett.

    Freitag, 15.03.2019

    Wir stehen früh auf, damit wir uns bis zur Abholung nicht stressen müssen. Aber mit dem restlichen Packen sind wir so schnell fertig, dass sogar noch Zeit für die "Buchhaltung" ist...

    Wir geben die hoteleigenen Badetücher, die Anzüge und die Unterwasser-Kamera zurück, trinken noch was und checken aus. 

    Die Woche ist schon wieder vorbei - wir haben viel erlebt und wir kommen bestimmt wieder, In'sh'Allah*!