Sizilien
(20.09.-04.10.2025)

Nach dem langen Urlaub Anfang des Jahres war klar, dass es in den beiden noch möglichen Urlaubswochen im Herbst irgendwo ans Mittelmeer gehen würde. Nachdem die größte Insel Italiens schon einige Zeit auf unserer Liste stand, war das Ziel dann auch recht schnell gefunden. Wir haben einzigartige Zeugnisse aus der langen Geschichte Siziliens gesehen, die Fahrkünste der Sizilianer unfallfrei überstanden, freundliche Menschen kennengelernt und die wunderbare Küche der Insel genossen.

Samstag, 20.09.2025

Heute ist es trotz Aufstehen um 5 Uhr sehr entspannt, weil wir nicht selbst fahren müssen. Mein Ex-Schwager Helmut hat sich bereit erklärt, uns zum Münchner Flughafen zu bringen (und natürlich auch in zwei Wochen wieder abzuholen). Er ist sehr pünktlich und so sind wir um kurz nach 7 Uhr schon am Airport*.
Die Koffer sind schnell weg, die Security* dauert auch nur ein paar Minuten - so haben wir Zeit für ein ausgiebiges Frühstück. Das Boarding* dauert (wir erfahren, dass das Catering* nicht pünktlich abgeschlossen wurde) und so starten wir mit rund 20 Minuten Verspätung. Trotzdem landen wir fast pünktlich in Palermo.
Das Gepäck dauert ein bisschen und auch bei der Autovermietung müssen wir etwas warten - aber kurz nach 12 Uhr sitzen wir im Auto, einem ziemlich neuen Peugeot 208.
Ohne Stress geht es über die Autostrada* nach Segesta. Mit meinem Behindertenausweis muss mein Schatz nur für den Shuttle* hinauf auf den Hügel zahlen, alles andere ist für uns beide gratis! Wir fahren zuerst hinauf zu den Ausgrabungen der griechischen Stadt. Abgesehen vom Theater sind aber fast nur noch Steinhaufen zu sehen. Wir gehen zu Fuß zurück und schauen uns unterwegs das kleine Museum an.
Unten gönnen wir uns ein leckeres Eis, bevor wir uns auf den (kurzen)Weg zum Tempel aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. machen. Der ist wirklich sehr beeindruckend und gut erhalten! Einfach wunderschön!
Nach der ausgiebigen Besichtigung fahren wir zu unserer ersten Unterkunft, der "Villa Michelangelo" oberhalb des Golfes von Castellamare. Die Chefin Ornella begrüßt uns herzlich, unser Zimmer ist wirklich schön und vom Balkon aus sehen wir den herrlichen Garten, den Pool und seitlich auch noch das Meer. Nach dem Ausräumen verbringen wir einige Zeit am und im Pool, dann machen wir uns fertig fürs Abendessen.
Das Lokal "La Bisaccia" ist quasi gegenüber - und begeistert uns mit schöner Atmosphäre, nettem Service und tollem Essen. Nur die Größe der Portionen ist eine echte Herausforderung... Aber wir haben jetzt ein Lokal für die nächsten Tage!

Sonntag, 21.09.2025

Vor dem Frühstück ist genug Zeit für die Buchhaltung; ich sitze im Sonnenaufgang, schreibe Tagebuch und höre den Vögeln beim Munterwerden zu.

Das Frühstück ist - vor allem für italienische Verhältnisse - reichlich und lecker. Leider erfahren wir von Ornella, dass das Naturschutzgebiet Lo Zingaro, wo wir eigentlich wandern und schnorcheln wollten, nach einem Buschfeuer gesperrt ist. Also heißt es umplanen!

Wir beschließen, nach Monreale zu fahren, um so genug Zeit für die Sehenswürdigkeiten zu haben. Zusammen mit Palermo wäre es wohl nur Stress, kein Genuss mehr...

Einen Parkplatz zu finden, gestaltet sich etwas schwierig, aber wir haben dann doch Erfolg. Unser erstes Ziel ist der Benediktiner*-Kreuzgang - ein Wunderwerk mittelalterlicher Baukunst! Jedes filigrane* Säulenpaar ist anders gestaltet, jedes Kapitell* hat andere Skulpturen*. Dazu noch der schöne Garten und der maurisch* anmutende Brunnen - wir können uns kaum satt sehen...

Bis zur Öffnung der Kathedrale ist noch genug Zeit, um etwas zu trinken. Von außen ist die Kirche wuchtig und beeindruckend, aber weitgehend schmucklos. Dafür ist das Innere aber schlicht überwältigend! Überall goldglänzende Mosaiken*, sogar die Fensternischen sind (alle unterschiedlich) geschmückt. Und Details ohne Ende gibt es zu entdecken, wohin man schaut!

Wir gehen auch in die "oberen Etagen", auf die so genannten "Terrazze". Enge Gänge und Treppen führen uns praktisch einmal um die ganze Kirche herum, es ist faszinierend! Zum Abschluss besuchen wir noch die "Schatzkammer", eine besonders reich geschmückte Kapelle.

Nach einem Kaffee und einem Eis gehen wir zurück zum Auto und fahren zurück nach Castellamare. Zum Abendessen gehen wir (natürlich) wieder über die Straße. Heute gibt's Gnocchi* mit Speck und Pistazien, Fettucine* mit Hasen-Sauce und zum Abschluss ein Mandeleis - alles schmeckt genial!

Montag, 22.09.2025

Auch heute schreibe ich im Sonnenaufgang Tagebuch.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Palermo. Mit dem Verkehr geht's besser als befürchtet und am Parkplatz kann ich dem Betreiber klar machen, dass er nicht um 18 Uhr schließen kann, wenn im Internet immer noch steht, dass er bis 20 Uhr auf hat. Der Parkplatz kostet 25 € für den Tag - kein Pappenstiel*, aber die Lage ist super und das Auto steht hier sicher.

Direkt am Weg zum Normannenpalast besuchen wir den Komplex* der alten Kirche San Giovanni degli Eremiti mit dem schönen Garten und dem hübschen Kreuzgang.

Dann geht es hinauf zum Normannenpalast. Wir lassen uns Zeit, besuchen die Capella Palatina (die leider zur Hälfte eingerüstet ist), die königlichen Gemächer und die Gärten.

Von hier ist es nur ein kurzer Spaziergang zur Kathedrale. Die Kirche ist groß und beeindruckend, überall sieht man maurische* Einflüsse. Leider ist ausgerechnet bei den Königsgräbern Baustelle - aber die Krypta*, die Krone der Konstanze* und die Schatzkammer können wir besuchen. Danach geht es auch dieser Kirche aufs Dach - das ist schon etwas ganz Besonderes!

Anschließend spazieren wir durch die Altstadt zum Hafen, wo das riesige Kreuzfahrtschiff "MSC Grandiosa" liegt, und dann vorbei am Teatro Massimo* wieder zurück zur Kathedrale. Nach einer Pause gehen wir zum Puppentheater, kaufen unsere Tickets und warten auf die Vorstellung. Es ist wirklich ein "spettacolo"* mit Schwertergeklirr, einem schnaubenden Drachen und Sarazenen*, die auch mal mitten entzwei gehauen werden... Ein toller Abschluss für den Tag!

Wir holen das Auto und fahren zurück. Natürlich gehen wir noch mal in unser Stammlokal (morgen ist Ruhetag). Es gibt heute für uns beide dreierlei Fisch (Seeteufel, Schwertfisch und Wolfsbarsch, jeweils anders zubereitet) - es schmeckt hervorragend!

Dienstag, 23.09.2025

Ich bin krank... Also erst mal kein Programm, bis es mir gegen Mittag besser geht.

Sobald ich wieder auf den Beinen bin, beschließen wir, am Nachmittag zu den Salinen* von Trapani zu fahren. Es ist eine super interessante Anlage und wir können zwischen den Becken herumgehen und alles anschauen. Wir sehen auch einige Vögel, vor allem kleinere. Als wir schon zurückfahren, entdecken wir an einem anderen großen Salzbecken eine große Schar Flamingos, von denen ich auch ein paar schöne Fotos machen kann. Wieder ein toller Ausflug!

Nachdem das "La Basiccia" heute Ruhetag hat, fahren wir ans Meer und lassen uns eine Pizza schmecken.

Mittwoch, 24.09.2025

In der Nacht gibt's ein Gewitter mit viel Wind und Regen - und so ist früh das WLAN ohne Internet...

Schon vor dem Frühstück packe ich das meiste ein, dann lassen wir uns noch mal Ornellas tolles Frühstück schmecken. Der Rest ist dann schnell gepackt und im Auto, wir rechnen ab und machen uns auf den Weg.

Zügig geht es nach Selinunt, wo wir wieder mal keinen Eintritt zahlen (bis auf den Shuttle mit dem Golfwagerl für Christian). Wir schauen uns die - teilweise nur noch als Ruinen vorhandenen - großen Tempel und das kleine Museum an und lassen uns dann zur Akropolis fahren. In Ruhe gehen wir überall herum, es ist wirklich beeindruckend! Wir trinken etwas, dann bringt uns der nächste Shuttle zurück zum Parkplatz.

Wegen Ornellas Tipp fahren wir jetzt nach Sambuca, das 2016 zum schönsten Borgo* Italiens gewählt wurde. Wir sind aber doch enttäuscht, da kennen wir (vor allem aus der Toskana) ganz andere... In unseren Augen ist es nicht mehr als ein nettes Städtchen. Wir fahren zurück ans Meer, an den Hafen von Sciacca. Wir spazieren am Wasser entlang und trinken in einer netten Bar etwas.

Anschließend fahren wir das kurze Stück bis zum Castello incantato*. Bis auf das Museum und das kleine Haus des Künstlers ist es eigentlich in erster Linie ein Olivenhain mit unzähligen in Stein gehauenen oder in die Stämme der Olivenbäume geschnitzten Gesichtern. Ein kleines Amphitheater* und drei Grotten gehören auch zur Anlage. Faszinierend und auch ziemlich schräg!

Jetzt dauert es noch eine halbe Stunde, dann erreichen wir das B&B* Monterosso, unsere nächste Unterkunft. Donatella, die Chefin, begrüßt uns freundlich und versorgt uns gleich mit Kaffee und Informationen. Wir fühlen uns sofort wohl, wozu auch Carolá, die Hundedame, und die drei Katzen des Hauses beitragen.

Abends fahren wir ins Dorf Realmonte hinunter und essen super leckeren Fisch.

Donnerstag, 25.09.2025

Vor dem Frühstück setze ich mich auf die Terrasse und schreibe Tagebuch. Donatella versorgt mich direkt mit einem Espresso - wirklich super lieb.

Das Frühstück ist dann wirklich der Hammer, hier fehlt wirklich nichts! Wir unterhalten uns nett mit den anderen Gästen, einem Paar aus Bergamo.

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg Richtung Agrigento. Natürlich ist unser erstes Ziel das Valle dei Templi, das Tal der Tempel unterhalb der Stadt, mit seinen wohl einzigartigen griechischen Tempeln. Schon jetzt ist ziemlich viel los und bei dem herrlichen Wetter wird es auch schnell sehr warm. Dafür zahlen wir wieder mal beide keinen Eintritt...

Und was wir sehen, ist absolut beeindruckend! Natürlich ist das Highlight* der fast perfekt erhaltene Concordia-Tempel - und das Foto mit der Skulptur des "gefallenen Ikarus*" ist nicht nur für uns ein Muss. Aufgrund des Tipps von Donatella gehen wir in der Nähe des Dioskuren*-Tempels auch in den Giardino della Kalymbethra. In diesem Garten sind wir praktisch alleine und genießen die gute Luft und das üppige Grün der Zitrusbäume.

Wir trinken etwas und fahren dann in die Altstadt von Agrigento hinauf, weit ist es ja nicht. Dort besuchen wir den Klosterkomplex von Santo Spirito - leider ist die laut Reiseführer sehenswerte Kirche aktuell (und noch mindestens 1/2 Jahr) wegen Restaurierung geschlossen.

Anschließend fahren wir ans andere Ende der Altstadt zur Kathedrale. Die Kirche ist an sich schon beeindruckend, aber die Holzdecke ist wohl einmalig, zumindest in Europa. Wir steigen auch auf die beiden Türme und haben einen tollen Ausblick über die Stadt, das Tal der Tempel und das Meer.

Wir fahren zurück und trinken in dem Lokal, wo wir gestern beim Abendessen waren, noch etwas, bevor wir wieder in unsere Unterkunft zurückfahren.

Heute fahren wir zum Abendessen hinüber nach Siculiana. Nachdem Tante Google es nicht schafft, uns mit dem Auto zum Lokal zu lotsen, gehen wir zu Fuß... Wir essen sehr leckere Pasta und Gnocchi und gehen dann zurück zum Auto. Bei einem Glas Wein auf der Terrasse lassen wir diesen tollen Tag ausklingen und planen für morgen.

  • Freitag, 26.09.2025

    Heute ist es stark bewölkt - da müssen wir erst mal etwas abwarten, wie sich das Wetter entwickelt, bevor wir entscheiden, was wir machen.

    Der Wind verbläst den Regen in Richtung Berge und so beschließen wir, im Naturschutzgebiet Torre Salsa zu wandern. Als ich uns bei Donatella für den Tag abmelde, gibt sie mir als Imbiss ein Päckchen mit selbstgebackenem Auflauf mit - irgenwie ist sie wie eine Mama, die sich um alle und alles kümmert...

    Nach ein paar Problemen, den Zugang zu finden (wegen der mangelhaften Beschilderung), gelingt es uns aber doch. Insgesamt sind wir gut 2 1/2 Stunden auf einem Rundweg unterwegs. Wir sehen unterschiedliche Vegetationszonen, verschiedene Landschaften und haben immer wieder andere Ausblicke aufs Meer. Die meiste Zeit scheint die Sonne, nur manchmal ziehen ein paar Wolken durch.

    Zurück am Auto lassen wir uns von Tante Google zu der von Donatella empfohlenen Weinkellerei lotsen. Aktuell gibt es im Verkauf "nur" Nero d'Avola* - der schmeckt aber hervorragend.

    Wir fahren noch nach Bovo Marina und trinken in einer Bar am Strand etwas. Leider kommen jetzt viele Wolken, so dass es nichts mit einem Sprung ins Meer wird.

    Also fahren wir mit einem kurzen Stopp am Supermarkt zurück. Heute hatten wir ja das Mittagessen von Donatella, da reicht uns jetzt der gute Wein - zumal Donatella uns auch noch mit Chips, Oliven und Salzgebäck versorgt. Mit Würfeln lassen wir den Tag ausklingen.

    Samstag, 27.09.2025

    In der Nacht hat es geregnet, jetzt ist noch kühler Wind - Frühstück gibt es heute drinnen. Und dann müssen wir wieder abwarten, was das Wetter macht... Wirklich besser wird es nicht, eher im Gegenteil.

    Wir fahren hinüber nach Siculiana und wollen eigentlich die Kirche und die Burg anschauen. Aber kaum haben wir das Auto geparkt, fängt es wieder an zu regnen. Wir flüchten schon fast in die kleine Bar am Parkplatz und warten dort bei einem Bier. Es dauert aber, weil sich der Regen zu einem ausgewachsenen Gewitter mit Starkregen entwickelt... Als es endlich vorbei ist, haben Kirche und Burg zu.

    Wir beschließen, gleich mal zu tanken (dann sparen wir uns das morgen) und dann nach Realmonte ins Restaurant zum Mittagessen zu fahren. Wir essen super leckere, typisch sizilianische Nudelgerichte. Wir lassen uns Zeit und bis wir dann wieder in Siculiana sind, hat die Burg auch wieder auf. Wir können uns alles anschauen, müssen nur aufpassen, dass wir bei den Vorbereitungen für die große Hochzeit am Abend nicht im Weg stehen. Die Kirche hat leider am Samstagnachmittag geschlossen...

    Also fahren wir ins B&B und machen Siesta - zu etwas anderem lädt uns das Wetter nicht ein. Später, als es wieder trocken und milder ist, lassen wir den Tag mit einem Glas Wein ausklingen.

  • Sonntag, 28.09.2025

    Heute steht unser nächster Umzug an. Schon früh schreibe ich Tagebuch und noch vor dem Frühstück ist der erste Teil unseres Gepäcks im Auto. Nach dem Frühstück ist auch der Rest schnell verstaut, ich zahle und wir verabschieden uns sehr herzlich von Donatella.

    Ohne Probleme erreichen wir nach gut 1 1/2 Stunden die Villa Romana del Casale. Auch wenn ich hier keine Ermäßigung bekomme, ist diese Anlage jeden Cent mehr als wert! Was uns hier erwartet, hätten wir uns nicht mal ansatzweise vorstellen können. Nicht nur ein paar Räume mit gut erhaltenen und halbwegs vollständigen Mosaiken - eine riesige Villa mit vielen Räumen und praktisch alle mit Tausenden Mosaiken geschmückt! Ich glaube, allein in dieser Villa gibt es mehr (und besser erhaltene) Mosaiken als in ganz Pompeji*... Wir sind einfach besgeistert!

    Nach der Besichtigung trinken wir etwas und fahren dann nach Caltagirone, der Hauptstadt der sizilianischen Keramik. Wir entdecken in der kleinen Kirche San Giuseppe eine außergewöhnliche Krippe, sehen die berühmte Keramiktreppe Scala di Santa Maria del Monte und essen Arancini* (super lecker).

    Danach fahren wir zu unserer nächsten (und leider schon vorletzten) Unterkunft, dem B&B Le Rocce. Marco begrüßt uns super freundlich, wieder bekommen wir zur Begrüßung erst mal einen Kaffee. Unser Zimmer ist groß und sehr schön, die Aussicht vom Balkon auf die Umgebung bis zum Meer toll und das Bad einfach grandios! Wir fühlen uns hier sofort wohl.

    Montag, 29.09.2025

    Wegen Wolken über dem Meer ist vom Sonnenaufgang nicht viel zu sehen. Ich schreibe noch vor dem Frühstück Tagebuch und höre den Vögeln zu. Das Frühstück kann dann mit den bisherigen durchaus mithalten.

    Anschließend machen wir uns auf den Weg nach Catania. Die Suche nach einem Parkplatz dauert, aber irgendwann finden wir doch einen in der Nähe der Via Etnea. Zur Erholung spazieren wir erst mal durch den Giardino Bellini*, bevor wir ins Zentrum gehen.

    An der Piazza Stesicovo beschließen wir, uns die Überreste des römischen Amphitheaters anzusehen. Eigentlich denken wir, dass wir nur den relativ kleinen Teil sehen können, der hier an der Piazza ausgegraben wurde. Aber zu unserer Überraschung können wir fast den kompletten Umgang um die Arena begehen - also unter den Palazzi*, Häusern und Kirchen. Eine tolle Entdeckung!

    Nachdem wir viel länger als geplant für die Arena gebraucht haben, kommen wir beim Dom und der Badia di Sant'Agata zu spät, beide haben bis 16:00 Uhr Mittagspause (und so lange dürfen wir nicht parken). Also spazieren wir durch die Gassen und entdecken die (offene) Kirche San Giuliano. Hier können wir bis zur obersten Spitze der Kuppel hinaufsteigen - wieder etwas Neues! Von oben haben wir einen tollen Blick über die Stadt. Der Ätna* versteckt sich leider zum Großteil hinter Wolken...

    Nach einem leckeren Pasta-Mittagessen fahren wir zurück nach Villasmundo ins B&B. Jetzt geht es erst mal an und in den Pool, später lasse ich mir von unserer Whirlwanne Rücken und Nacken massieren.

    Abends sitzen wir mit einem Nero d'Avola auf dem Balkon und genießen die schöne Atmosphäre.

    Dienstag, 30.09.2025

    Auch heute hängen über dem Meer Wolken - wieder nichts mit schönen Fotos vom Sonnenaufgang...

    Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Syrakus. Ohne Probleme finden wir den Parkplatz und auch die Bar, wo wir uns mit Haruna, dem jüngeren Bruder unserer gambischen Freundin Fatou, verabredet haben. Er lebt seit fast 10 Jahren auf Sizilien und wird demnächst seinen italienischen Pass bekommen. Es ist ein sehr angenehmes Treffen, es ist, als würden wir uns seit Jahren kennen, auch wenn wir uns heute zum ersten Mal sehen.

    Anschließend verabschieden wir uns herzlich und machen uns auf den Weg zur Altstadt auf der Insel Ortygia. Es ist wirklich schön hier und es gibt viel zu entdecken. Das Aretuna-Quellheiligtum mit seinem (in Europa einzigartigen) Papyrus können wir leider nur von außen sehen.

    Ins Castello Maniace können wir aber hinein (sogar gratis) und entdecken eine weitläufige Burganlage. Als Zugabe gibt es sogar noch eine kleine, aber feine Impressionisten*-Ausstellung, die sogar Werke von Renoir* und Monet* zeigt.

    Durch die Gassen und über den Domplatz spazieren wir zurück, trinken zwischendurch etwas und kaufen uns Konfekt mit Mandeln und Pistazien. Auf der Superstrada* kommen wir in einen Stau, aber wir haben ja Zeit. Zum Abendessen holen wir uns im Dorf Pizza - die ist so groß und üppig belegt, dass sie uns für morgen auch noch reicht...

    Mittwoch, 01.10.2025

    Heute müssen wir erst mal schauen, wie das Wetter rund um den Ätna aussieht - bei Regen und Gewitter macht die Fahrt mit der Circumetnea* keinen Sinn. Leider hat die Vorhersage Recht behalten: vom Vulkan ist nichts zu sehen, überall dicke Wolken, in einigen Richtungen jetzt schon Gewitter...

    Also ist Schlechtwetter-Programm angesagt! Unser erstes Ziel ist das Archäologische Museum von Syrakus - und das ist wirklich überaus sehenswert. Hier werden Fundstücke ab der Steinzeit präsentiert, darunter auch die einzigartigen Skelette eines Paars Zwergelefanten. Viel gibt es natürlich aus der Zeit der Griechen und Römer zu sehen - und zwar in einer Menge, die den Besucher fast umhaut. Dazu kommt noch die vielleicht einzigartige Münzsammlung mit überwiegend antiken Silber- und Goldmünzen. Diese Stunden haben sich auf jeden Fall gelohnt!

    Wir trinken etwas und besuchen dann die Katakomben* von San Giovanni. Auch hier ist für mich alles gratis, mein Schatz muss nur 2 € für die VR-Brille* am Ende der Tour zahlen. Leider ist im Inneren der Anlage das Fotografieren verboten - auch wenn es in den Fingern juckt und sich einige Besucher nicht daran halten. Es ist jedenfalls sehr interessant und sehenswert!

    Anschließend machen wir uns auf den Rückweg. Zum Abendessen gibt's die restliche Pizza, danach zum Rotwein ein paar gebrannte Mandeln und Pistazien-Torrone*.

    Donnerstag, 02.10.2025

    Unser letzter Umzugstag beginnt für mich mit der Buchhaltung und dem Packen. Noch vor dem Frühstück ist ein Teil des Gepäcks im Auto.

    Wir verabschieden uns herzlich von Marco, packen den Rest ein und starten Richtung Enna. Nach einer guten Stunde erreichen wir die Altstadt und finden auch direkt einen Parkplatz am Castello di Lombardia. Natürlich schauen wir uns die Burg gleich mal an. Vom höchsten Turm aus haben wir tolle Ausblicke auf die Stadt, die Umgebung und noch mal auf den Ätna.

    Anschließend spazieren wir zum Dom, der für seine Schnitzereien an Decke und Chorgestühl bekannt ist. Die Kirche ist wirklich schön, auch wenn die Holzdecke nicht mit der in Agrigento mithalten kann.

    Wir trinken etwas und fahren weiter nach Petralia Soprana, einem hübschen Bergdorf, das sich fast 20 Kirchen und sogar einen Dom leistet. Wir spazieren durch den Ort, aber alle Kirchen machen eine sehr lange Mittagspause und so muss es beim Anblick von außen bleiben.

    Wir beschließen, auf den kleineren Straßen durch die Madonie* zu fahren - was teilweise eher wie eine Waschküche als eine landschaftlich schöne Strecke ist... Regen und Nebel, dazu gerade mal 12°C - da zieht es uns eigentlich nur ins Hotel.

    Ohne Probleme finden wir das hübsche Gratteri Resort. Unser Zimmer ist wirklich nett und vom Balkon aus sehen wir zu unserer Überraschung sogar das Meer. Nachdem das Wetter auch hier nicht besser ist, entspannen wir uns nach dem Begrüßungsbier und dem Auspacken, bis es Zeit fürs Abendessen ist. Wir essen super lecker im Restaurant des Resorts, genießen den aufmerksamen und freundlichen Service.

  • Freitag, 03.10.2025

    Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, auf dem Balkon Tagebuch zu schreiben, aber da ist es mir deutlich zu kalt... Aber ich werde noch vor dem Frühstück fertig, während Christian im Bad ist.

    Nach dem Frühstück fahren wir nach Cefalú, wo wir nach ein paar Runden auch die Zufahrt zu einem Parkplatz direkt am Meer und nahe am Zentrum finden. Unser erstes Ziel ist die normannische Kathedrale - und auf dem Weg dorthin merken wir schnell, dass Cefalú sehr bekannt ist, hier sind sehr viele Touristen unterwegs. Wir besichtigen ausgiebig die Kirche, steigen auch dieser fast wörtlich aufs Dach und bewundern die schönen Mosaiken.

    In einem kleinen Lokal am Strand trinken wir etwas und warten einen kurzen Schauer ab. Als die Sonne wieder hervorkommt, spazieren wir durch die parallel zum Strand verlaufende Straße zu den Wellenbrechern. Unterwegs gönnen wir uns Cannoli* - auch diese sizilianische Spezialität schmeckt uns wirklich. Noch ein paar schöne Fotos der Stadt, dann machen wir uns auf den Rückweg nach Gratteri.

    Auch heute bleiben wir im Hotel und essen im Restaurant super leckeren Fisch, unseren letzten Abend lassen wir mit gutem sizilianischen Wein ausklingen.

    Samstag, 04.10.2025

    Anders als an den letzten Umzugstagen heißt es heute früh, alles flugtauglich einpacken - aber auch damit sind wir vor dem Frühstück zum größten Teil fertig. Während Christian nach dem Frühstück alles ins Auto bringt, rechne ich mit dem Hotel ab, dann machen wir uns auf den Weg Richtung Küste.

    Mit einem Tankstopp erreichen wir nach einer guten Stunde das Dorf Aspra und das Museo dell'Acciuga*. Der Chef Michelangelo lädt uns kurzerhand dazu ein, zusammen mit einer Gruppe Schweizer seiner Führung zu folgen. Dieser Besuch ist ganz anders als alle anderen Museumsbesuche, die wir je hatten! Mit Musik, viel Humor und sogar eingestreuten Szenen (in denen die Besucher nach seinen Anweisungen spielen müssen) führt Michelangelo uns durch sein Museum. Neben den Erzählungen kommt auch die Erinnerung an die Opfer der Mafia nicht zu kurz, denen hier ein ganzer Teil der Ausstellung gewidmet ist. Ein echtes Highlight zum Abschluss unserer Reise!

    Anschließend fahren wir zum Flughafen, geben das Auto - natürlich ohne Beanstandungen - zurück und bringen unsere Koffer auf den Weg. In einem Restaurant gönnen wir uns noch ein leckeres spätes Mittagessen, dann gehen wir durch die Security.

    Der Flug vergeht ruhig - allerdings hat es am Münchner Flughafen einen Komplettausfall der IT gegeben, so dass wir erst nicht am Satelliten* angedockt werden und dann eine gefühlte Ewigkeit auf unser Gepäck warten müssen. Zum Glück ist Helmut geduldig, denn auch er war natürlich pünktlich da und muss ebenfalls lange warten...